12. März
Aus dem Trott herauskommen
“Während unserer Genesung werden uns oft die alten Schreckgespenster verfolgen. Das
Leben kann wieder sinnlos, eintönig und langweilig werden.”
Basic Text, S. 95
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Manchmal scheint es so, als ob sich nichts ändert. Wir stehen auf und gehen jeden
Tag zur gleichen Arbeit. Wir essen jeden Abend zur gleichen Zeit. Wir besuchen jede Woche
die gleichen Meetings. Der Ablauf heute morgen war der gleiche wie gestern, vorgestern und
vorvorgestern. Nach der Hölle unserer Sucht und der Achterbahnverrücktheit der frühen
Genesung kann ein ruhiger Alltag angenehm sein – für eine Weile. Aber schließlich
erkennen wir, dass wir mehr als das wollen. Früher oder später werden wir von der
schleichenden Eintönigkeit und der Langeweile in unserem Leben angeödet.
Es werden gewiss Zeiten kommen, in denen wir ohne bestimmten Grund unzufrieden
mit unserer Genesung sind. Wir fühlen uns, als ob uns aus irgendeinem Grund etwas fehlt,
aber wir wissen nicht was oder warum. Wir holen unsere Dankbarkeitsliste hervor und finden
buchstäblich Hunderte von Dingen, für die wir dankbar sein können. Alle unsere Bedürfnisse
werden befriedigt und unser Leben ist erfüllter, als wir je gehofft hatten. Was ist also los?
Vielleicht ist es Zeit, unsere Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Unsere Möglichkeiten
sind nur begrenzt durch das, was wir zu träumen fähig sind. Wir können etwas Neues lernen,
uns ein neues Ziel setzen, wieder einem Neuankömmling helfen oder eine neue
Freundschaft schließen. Wir werden gewiss etwas Herausforderndes finden, wenn wir genau
hinschauen, und das Leben wird wieder sinnvoll, abwechslungsreich und erfüllt.
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Nur für Heute: Ich werde von meinem Trott eine Pause machen und meine Fähigkeiten voll
ausschöpfen.